Seminarstrasse

Das Grundstück liegt am Rande des Quartiers Unterstrass, südlich des Bucheggplatzes, zwischen der Seminarstrasse und der Rötelstrasse und in unmittelbarer Nachbarschaft zu den übrigen Bauten der Baugenossenschaft Vrenelisgärtli. Es ist eingebettet in ein städtebauliches Geviert, das nach den reformerischen Grundsätzen des künstlerischen Städtebaus projektiert wurde. Der menschliche Massstab der offenen strassenbegleitenden Zeilenbauten, der grosszügig durchwachsene Grünraum sowie die topografische Lage mit überrasschenden Ausblicken auf das Häusermeer Zürichs sind prägende Merkmale dieses Quartiers. Daher bedarf es einer städtebaulichen Setzung, welche sich behutsam in die gewachsene Textur einfügt und die quartierstypischen Merkmale fortschreibt. Ähnlich der heutigen Situation, schlagen wir gesamthaft fünf prägnante Baukörper vor, die das Grundstück mit einem Gefälle von bis zu 13 Meter als gemeinschaftliches Ensemble besetzen. Fächerartig stehen hierbei vier Baukörper quer zur Seminarstrasse und entwickeln sich entlang der gewachsenen Topografie in die Tiefe des Grundstückes hinein. Der gleichmässige Rhythmus fügt die viergeschossigen Bauten in ihrer volumetrischen Körnung selbstverständlich in das Quartier ein und trägt zu einer klaren Adressbildung bei. Die strassenbegleitenden, trapezförmigen Häuser erscheinen hierbei äussert leicht und unbeschwert und erlauben vielseitige Durchblicke auf Zürich. Die landschaftlichen, nicht privatisierten Grünräume zwischen den Gebäuden verankern den Freiraum im nachbarschaftlichen Quartier und laden zum Verweilen und Durchqueren ein. Eine feines Wegenetz mit diversen Aufenthaltsmöglichkeiten, Spielplätzen und  gemeinschaftlichen Nutzungen verbindet die oberen vier Baukörper mit einem weiteren Haus am südlichen Rand des Grundstückes. Längs der Rötelstrasse gelegen, reagiert es baulich auf die dortige Lärmsituation. Es ist bewusst von der Strasse rückversetzt und nimmt die Flucht der nachbarschaftlichen Häuser auf. Ähnlich der heutigen Situation und typisch für viele Bauten entlang der Rötelstrasse (s.h. Ansicht) nivelliert eine dezente Mauer den abschüssigen Geländeverlauf. Diese bildet eine städtische Terrasse nach Süden hin aus, auf der das prägnante und selbstbewusste Haus mit eindeutiger Adresse zu stehen kommt. Gleichzeitig integriert die Mauer geschickt die Zufahrt zur Einstellhalle mit der geforderten Anzahl an Parkplätzen.Der verwunschene Johannes – Ott Weg im nördlichen Teil des Perimeters verbindet beide Strassen für Fussgänger und Velofahrer und endet analog der heutigen Situation mit einer kleinen Rampe an der südlichen Terrasse.

Nutzung
Wohnen
Status
selektiver Wettbewerb
Ort
Zürich
Realisation
Wettbewerb 2018
Bauherrschaft
Baugenossenschaft Vrenelisgärtli